Ich bringe heute den letzten Rest meines blau-weißen Services. Ich habe es damals, zu DDR-Zeiten, in Schwerin entdeckt, in einem Laden, der Porzellan verkaufte. Ich war noch in der Lehre. Wir hatten kaum etwas, aber ich habe mich sofort in das Muster verliebt und meine Mutter angerufen. Ich habe es ihr beschrieben, und obwohl es 1.000 Mark kostete – eine große Summe –, hat sie mir geholfen, es zu kaufen.

Es war Teil meiner Aussteuer, und ich war sehr stolz darauf. Einiges ist im Laufe der Jahre zerbrochen, anderes blieb heil. Den ersten Teil habe ich schon vor einiger Zeit ins TauschHaus nach Wangelin gebracht. Dort habe ich zufällig den früheren LPG-Chef getroffen. Er meinte, so ein schönes Service werde nicht lange dort stehen – und er hatte recht. Am nächsten Tag war alles schon weitergegeben, und ich habe mich gefreut, dass es neue Besitzer gefunden hat.

Nun bringe ich die letzten Stücke. Wir sind vor Kurzem vom Dorf in eine Wohnung am Markt gezogen. Das Haus und der Garten waren zu groß geworden, und die Wege in die Stadt beschwerlich. Jetzt verkleinern wir nach und nach unseren Haushalt, damit die Kinder später nicht so viel zu ordnen haben. Das Geschirr gebe ich gerne ab – in der Hoffnung, dass jemand Freude daran hat, so wie ich damals.
Frau, ca. 70Jahre aus Plau

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